Die mächtigen Eisschollen am Südpol drohen zu schmelzen. Hektik liegt in der klaren kalten Luft. Die Pinguine tragen Ihren besten Frack und die Coca-Cola Eisbären bürsten ihr weißes Fell bis es wunderbar glänzt und binden sich den rot-grün gepunkteten Wollschal um. Vor dem Eispalast treten sieben Rentiermädchen unter der Leitung von Rudolfine zur Morgengymnastik an. In roten Jogginganzügen und kessen tannengrünen Legwarmers dehnen sie ihre Muskeln und laufen sich warm und geschmeidig. Mit lauten Hopp Hopp Mädels Rufen feuert Rudi – wie Rudolfine von allen gerufen wird - die übrigen Rentiere an. Nicht lange kann sie sich mit den Turnübungen beschäftigen. Sie übergibt an Geraldine, denn gleich muss sie in die Morgen-besprechung im Oktogon, dem achteckigen Sitzungssaal des Eispalastes. Galoppierend nimmt sie gleich fünf Stufen auf einmal und gelangt so sehr atemlos vor die Eingangstür. Sie wischt sich die Schweißtropfen von der Stirn und betritt den nach Zimt und Mandel duftenden Raum. Auch die anderen Stellenleiterinnen sind pünktlich eingetroffen. Rudi ist wie meistens die letzte, aber noch ist der Sitzplatz auf dem mit rotem Samt bespannten Ohrensessel frei. Puhh gerade noch geschafft.
Sie begrüßt Matella, die der Abteilung BAPORA vorsteht, was soviel wie BArbie und POwer RAngers bedeutet. „Na wie geht’s? Alles soweit fertig?“ „Ja, ja alles bestens Rudi. Die neue geschiedene Barbie kommt beim Publikum bestens an.“ Das verstehe ich nicht ganz, denn die sieht doch ganz normal aus – irgendwie nichts Besonderes und trotzdem ist sie viel teurer als die Prinzessinnen Barbie und die Arielle Barbie.“ „Ja das ist schon richtig Rudi. Sie sieht zwar nicht besonders aus, aber wenn du eine geschiedene Barbie bestellst, kriegst du die zwei Kinder, das Auto und das Haus von Ken gratis dazu.“ Hihihi! Ach so, ich verstehe Matella, das ist natürlich wirklich ein tolles Angebot, das du dir da ausgedacht hast. Gratuliere!
Während sie noch weiter plaudern gesellt sich Nintenda von der Abteilung Computerspiele zu den beiden. Auch sie weiß einiges zu berichten. „Also das könnt ihr euch gar nicht vorstellen, wie es sich bei uns abspielt. Bei uns ist der Teufel los. Ups, ich meine es ist total viel zu tun. Zuerst hatten wir Verzögerung bei Lara Croft 8 und Madonna the Game, weil die afrikanischen Produzenten der kleinen schwarzen Spielfiguren in Lieferschwierigkeiten kamen. Dafür aber arbeitet die Produktion von WOK Tag und Nacht – so groß ist die Nachfrage.“ „WOK kenne ich noch gar nicht. Ich kenne nur WOW (World of Warcraft)“, erkundigt sich Rudi und Nintenda erklärt: „Na das ist doch das Nachfolgespiel. Es heißt World of Kaufkraft. Es scheint als würde dieses Spiel noch süchtiger machen, darum legen wir auch gleich eine weltweite Liste von den entsprechenden Selbsthilfegruppen bei und einen Scheck für 10 Therapiestunden.“ „Na das klingt ja wirklich sehr interessant. Vielleicht bestelle ich mir auch eines für die langweilige Zeit im Sommer. Da kann ich …“
Mitten im Satz hält sie inne, weil Donatella in ihr Blickfeld gelangt war. Sie rümpfte ihre rote Rentiernase, was ihren Gesprächspartnerinnen nicht unbemerkt blieb. „Was ist denn jetzt wieder passiert, Rudi? Sie hat dir doch gar nichts getan, was hast du nur gegen Donatella?“ Na pass nur gut auf Matella, gleich kommt sie zu uns rüber und erklärt mir welch scheußliche Prozeduren mich noch schöner machen könnten. Nicht nur, dass ich mir die Lippen vergrößern lassen und das Fell im Leopardenmuster färben soll, meint sie auch ich sollte meinen Po vergrößern lassen. Und der allerletzte Schrei seien rasierte Beine. Kannst du dir ein Rentier mit nackten Beinen vorstellen. Ist ja völliger Schwachsinn.“ Ich gebe dir ja prinzipiell Recht, Rudi, aber es ist eben ihre Aufgabe in der Abteilung „Die wunderbare Welt der schönen Frauen, gibt Matella zu bedenken.“ So viele Naturschönheiten wie du immer behauptest, gibt es nicht auf dieser Welt und deshalb hat sie auch jede Menge zu tun. Cremes für die Augen-, Mund- und Stirnfalten, eine Creme für das Dekolleté und Schwanenweiß für die Hände, Bodylotion und Fußcreme. Danach folgen die Düfte und abschließend noch die Kleidung. „Hallo meine lieben Mauerblümchen!“, begrüßt Donatella ihre Kolleginnen. Viel habt ihr für eure Schönheit heute morgen noch nicht unternommen, zumindest sehe ich nichts davon. Ich hingegen habe mich für unsere Morgenbesprechung zu Recht gemacht. In meinen Lippen ruht ein neuer Hauch von Botox und mein wogender Busen wurde erst vorgestern frisch unterfüttert. HoHoHo!!! „Mein lieber Schwan“, meint Rudi beim Blick auf Donatellas Hände, „langsam aber sicher wirst du zum Kunstobjekt und wir müssen dich bei Christie’s versteigern lassen.“ „Sei nicht sarkastisch,“ widerspricht Matella.
Die Gespräche der Abteilungsleiterinnen nehmen ein jähes Ende, als sich die Tür des Aufzuges öffnet, der nur zur Chefetage führt. Stille herrscht im Oktogon. Die Person im Lift hat dem Publikum den Rücken zugekehrt. Ein roter Samtumhang verhüllt die schmalen Schultern. Das Haupt versteckt sich unter einer mit weißem Pelz verbrämten Kapuze. Plötzlich ein Trommelwirbel – das Cape umweht den Körper, als sich die Person abrupt umdreht. Mit einer sehr eleganten Handbewegung entfernt sie die Kapuze vom Kopf und strahlt in die Menge. Ein Scheinwerfer mit rötlichem Licht leuchtet die Aufzugskabine aus. Und nun wird auch der Umhang durch ein ausladendes Ausbreiten der Arme geöffnet.
Rudi bleibt vor Staunen der Mund offen stehen. Ihr Blick fällt auf ein dunkelrotes gut ausgefülltes Samtmieder, das am Dekolleté und im Schritt mit dunkelgrünen Stechpalmenzweigen aus Spitze verziert ist. Ein schwarzer Lackgürtel umschließt die schlanke Taille. Die wohlgeformten Beine stecken in hochhackigen schwarzen Lackstiefeln, die weit über die Knie reichen. Erst jetzt wagt Rudi das Gesicht zu betrachten. Der Bart ist verschwunden und das lange weiße Haar wurde zu einer barocken Perückenfrisur hochgesteckt. Anstelle der buschigen weißen Augenbrauen wölbt sich ein silbriger Streifen über die blitzenden blauen Augen. Die üppigen kirschroten glänzenden Lippen öffnen sich leicht und sinnlich und lassen freie Sicht auf die colgate-weißen Zahnreihen. Dann endlich ertönt mit gewohnt sonorer Stimme das fröhliche HoHoHo und der Weihnachtsmann steigt aus dem Lift und begrüßt seine Mitarbeiterinnen mit den Worten: Ja, ja meine Lieben! Auch ich war im vergangenen Jahr nicht untätig. Ich habe ein wenig an meiner Persönlichkeit gearbeitet!
Sie begrüßt Matella, die der Abteilung BAPORA vorsteht, was soviel wie BArbie und POwer RAngers bedeutet. „Na wie geht’s? Alles soweit fertig?“ „Ja, ja alles bestens Rudi. Die neue geschiedene Barbie kommt beim Publikum bestens an.“ Das verstehe ich nicht ganz, denn die sieht doch ganz normal aus – irgendwie nichts Besonderes und trotzdem ist sie viel teurer als die Prinzessinnen Barbie und die Arielle Barbie.“ „Ja das ist schon richtig Rudi. Sie sieht zwar nicht besonders aus, aber wenn du eine geschiedene Barbie bestellst, kriegst du die zwei Kinder, das Auto und das Haus von Ken gratis dazu.“ Hihihi! Ach so, ich verstehe Matella, das ist natürlich wirklich ein tolles Angebot, das du dir da ausgedacht hast. Gratuliere!
Während sie noch weiter plaudern gesellt sich Nintenda von der Abteilung Computerspiele zu den beiden. Auch sie weiß einiges zu berichten. „Also das könnt ihr euch gar nicht vorstellen, wie es sich bei uns abspielt. Bei uns ist der Teufel los. Ups, ich meine es ist total viel zu tun. Zuerst hatten wir Verzögerung bei Lara Croft 8 und Madonna the Game, weil die afrikanischen Produzenten der kleinen schwarzen Spielfiguren in Lieferschwierigkeiten kamen. Dafür aber arbeitet die Produktion von WOK Tag und Nacht – so groß ist die Nachfrage.“ „WOK kenne ich noch gar nicht. Ich kenne nur WOW (World of Warcraft)“, erkundigt sich Rudi und Nintenda erklärt: „Na das ist doch das Nachfolgespiel. Es heißt World of Kaufkraft. Es scheint als würde dieses Spiel noch süchtiger machen, darum legen wir auch gleich eine weltweite Liste von den entsprechenden Selbsthilfegruppen bei und einen Scheck für 10 Therapiestunden.“ „Na das klingt ja wirklich sehr interessant. Vielleicht bestelle ich mir auch eines für die langweilige Zeit im Sommer. Da kann ich …“
Mitten im Satz hält sie inne, weil Donatella in ihr Blickfeld gelangt war. Sie rümpfte ihre rote Rentiernase, was ihren Gesprächspartnerinnen nicht unbemerkt blieb. „Was ist denn jetzt wieder passiert, Rudi? Sie hat dir doch gar nichts getan, was hast du nur gegen Donatella?“ Na pass nur gut auf Matella, gleich kommt sie zu uns rüber und erklärt mir welch scheußliche Prozeduren mich noch schöner machen könnten. Nicht nur, dass ich mir die Lippen vergrößern lassen und das Fell im Leopardenmuster färben soll, meint sie auch ich sollte meinen Po vergrößern lassen. Und der allerletzte Schrei seien rasierte Beine. Kannst du dir ein Rentier mit nackten Beinen vorstellen. Ist ja völliger Schwachsinn.“ Ich gebe dir ja prinzipiell Recht, Rudi, aber es ist eben ihre Aufgabe in der Abteilung „Die wunderbare Welt der schönen Frauen, gibt Matella zu bedenken.“ So viele Naturschönheiten wie du immer behauptest, gibt es nicht auf dieser Welt und deshalb hat sie auch jede Menge zu tun. Cremes für die Augen-, Mund- und Stirnfalten, eine Creme für das Dekolleté und Schwanenweiß für die Hände, Bodylotion und Fußcreme. Danach folgen die Düfte und abschließend noch die Kleidung. „Hallo meine lieben Mauerblümchen!“, begrüßt Donatella ihre Kolleginnen. Viel habt ihr für eure Schönheit heute morgen noch nicht unternommen, zumindest sehe ich nichts davon. Ich hingegen habe mich für unsere Morgenbesprechung zu Recht gemacht. In meinen Lippen ruht ein neuer Hauch von Botox und mein wogender Busen wurde erst vorgestern frisch unterfüttert. HoHoHo!!! „Mein lieber Schwan“, meint Rudi beim Blick auf Donatellas Hände, „langsam aber sicher wirst du zum Kunstobjekt und wir müssen dich bei Christie’s versteigern lassen.“ „Sei nicht sarkastisch,“ widerspricht Matella.
Die Gespräche der Abteilungsleiterinnen nehmen ein jähes Ende, als sich die Tür des Aufzuges öffnet, der nur zur Chefetage führt. Stille herrscht im Oktogon. Die Person im Lift hat dem Publikum den Rücken zugekehrt. Ein roter Samtumhang verhüllt die schmalen Schultern. Das Haupt versteckt sich unter einer mit weißem Pelz verbrämten Kapuze. Plötzlich ein Trommelwirbel – das Cape umweht den Körper, als sich die Person abrupt umdreht. Mit einer sehr eleganten Handbewegung entfernt sie die Kapuze vom Kopf und strahlt in die Menge. Ein Scheinwerfer mit rötlichem Licht leuchtet die Aufzugskabine aus. Und nun wird auch der Umhang durch ein ausladendes Ausbreiten der Arme geöffnet.
Rudi bleibt vor Staunen der Mund offen stehen. Ihr Blick fällt auf ein dunkelrotes gut ausgefülltes Samtmieder, das am Dekolleté und im Schritt mit dunkelgrünen Stechpalmenzweigen aus Spitze verziert ist. Ein schwarzer Lackgürtel umschließt die schlanke Taille. Die wohlgeformten Beine stecken in hochhackigen schwarzen Lackstiefeln, die weit über die Knie reichen. Erst jetzt wagt Rudi das Gesicht zu betrachten. Der Bart ist verschwunden und das lange weiße Haar wurde zu einer barocken Perückenfrisur hochgesteckt. Anstelle der buschigen weißen Augenbrauen wölbt sich ein silbriger Streifen über die blitzenden blauen Augen. Die üppigen kirschroten glänzenden Lippen öffnen sich leicht und sinnlich und lassen freie Sicht auf die colgate-weißen Zahnreihen. Dann endlich ertönt mit gewohnt sonorer Stimme das fröhliche HoHoHo und der Weihnachtsmann steigt aus dem Lift und begrüßt seine Mitarbeiterinnen mit den Worten: Ja, ja meine Lieben! Auch ich war im vergangenen Jahr nicht untätig. Ich habe ein wenig an meiner Persönlichkeit gearbeitet!
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